Faust ballen statt kratzen

Damit Kinder mit Neurodermitis besser mit Kratzattacken umgehen können, eignet sich das Habit-Reversal-Training (HRT). Ihnen wurde vermittelt, die Hand 30 Sekunden lang zur Faust ballen, sobald sie den Drang verspürten, sich zu kratzen. Danach konnten sie den Finger auf die juckende Haut pressen oder sich leicht zwicken. Dieses Verhalten sollte regelmäßig geübt und durch Lob verstärkt werden.

Dies zeigt, dass es oft ausreicht, einem Patienten eine negative Angewohnheit bewusst zu machen, damit er sie, und damit weitere Schädigungen, möglichst vermeidet.

Dermatol 2018

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Sonnenschutz bei Hautproblemen

Sonnenallergie
Ein sehr hoher Lichtschutzfaktor ist besonders wichtig, am besten mit einem mineralischen Lichtschutzfilter. Tritt die Sonnenallergie jedoch akut auf, gilt: Raus aus der Sonne!

Neurodermitis
Bei sehr trockener Haut, die zur Abschuppung neigt und stark juckt, empfiehlt sich ein Sonnenschutzprodukt mit mineralischem Lichtschutzfilter, welches keine Parabene und Duftstoffe enthält.

Rosacea/ Couperose
Die Rötung der Haut kann durch Sonnenstrahlung erhöht werden. Die Haut braucht einen sehr hohen Sonnenschutz (LSF 50+) ohne Duftstoffe oder anderen Reizfaktoren, wie Alkohol.

Unreine Haut/ Akne

Durch die erhöhte Talgproduktion benötigt die Haut leichte Produkte (Emulsionen) die nicht fetten und bestenfalls mattierend wirken.

Mallorca-Akne

Um der Mallorca-Akne vorzubeugen, sollten Sie Sonnenschutzprodukte wählen, die weder Fette noch Emulgatoren enthalten.

Vor der Auswahl des Sonnenschutzproduktes, lassen Sie sich bestenfalls in der Apotheke beraten.

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Neurodermitis am Körper bei Kindern

Neurodermitis ist eine nicht ansteckende, sehr häufige Hautkrankheit, von der weltweit 10–20% der Kinder und 2–5% der Erwachsenen betroffen sind. Sie ist ein chronisches Leiden. Das heißt, dass die Hauterscheinungen langfristig anhalten können. Bei Babys und Kindern können sie sich jedoch auch mit dem Heranwachsen verlieren. Die Betroffenen erleben typischerweise einen phasenhaften Verlauf: eine schubfreie („symptomfreie“) Phase und eine akute Phase („Schub“). In beiden Phasen ist eine intensive Hautpflege notwendig und hilfreich. Was ist Neurodermitis?
Neurodermitis (oder atopisches Ekzem) ist eine sich zunehmend verbreitende chronische Hautkrankheit, von der Erwachsene , Kinder und Babys aller Hautfarben weltweit betroffen sind. Kinder sind besonders anfällig. 90% der Betroffenen bekommen Neurodermitis vor dem fünften Lebensjahr und bei vielen Kindern verliert sich die Krankheit mit dem Heranwachsen. Sie beginnt selten im Erwachsenenalter.

Die Hauterscheinungen treten an der Kopfhaut (dafür wird oft die Bezeichnung „Milchschorf“ verwendet), im Gesicht und am Körper auf, wobei sich Hauterscheinungen und betroffene Hautareale bei Babys, Kindern und Erwachsenen unterscheiden: Babys können schon mit 2–3 Monaten erste Hauterscheinungen entwickeln. Bei ihnen tritt die Neurodermitis typischerweise im Gesicht – vor allem auf den Wangen – und auf der Kopfhaut sowie an den Armen und Beinen auf: Die Haut ist sehr trocken, schuppig, gerötet und juckt. Ein Hautausschlag im Windelbereich ist keine Neurodermitis, da der Windelbereich zu feucht für die Entwicklung einer Neurodermitis ist. Wenn Kinder die Hauterscheinungen später entwickeln (zwischen zwei Jahren und der Pubertät), sind Ellenbeugen, Kniekehlen, Nacken, Hände und Knöchel typischerweise betroffen. Nach einem längeren Verlauf ist die Haut uneben, verdickt und ledrig.
Neurodermitis verläuft typischerweise in „Phasen“. In einer schubfreien („symptomfreien“) Phase ist die Haut sehr trocken und schuppig und benötigt täglich intensive Hautpflege. Akute Phasen (oder „Schübe“) verlaufen schwerer und erfordern eine entsprechende arzneiliche Behandlung, um entzündete Haut zu beruhigen und den Juckreiz zu lindern. Die Krankheit kann sehr quälend sein, nicht nur für das betroffene Kind, sondern auch für seine Eltern, da es schwierig sein kann, das Kind vom Kratzen abzuhalten. Kinder – vor allem Babys und Kleinkinder – reiben manchmal mit dem Körper an der Bettwäsche, Teppichen oder anderen Oberflächen, um den Juckreiz zu stoppen, was zu Infektionen der Haut führen kann. Eine effektive Behandlung mit Arzneimitteln und intensive Hautpflege kann aber viele der Beschwerden lindern und reduzieren.

Um Klarheit zu bekommen, hilft es, die Symptome, die Sie bei Ihrem Kind beobachten, systematisch zu dokumentieren und später im Rückblick zu analysieren. Notieren Sie Ihre Beobachtungen. Besonders einfach geht dies digital via App: Die AtopiCoach App (kostenlos im App Store und bei Google Play) bietet Tagebuchfunktionen sowie die Möglichkeit, Fotos via Smarthphone von der Haut zu speichern.

www.eucerin.de

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Wasserhärte betrifft Neurodermitis

In früheren Studien konnte gezeigt werden, dass je härter das Leitungswasser ist, desto häufiger die Kinder in der entsprechenden Region an Neurodermitis erkranken. Britische Forscher haben nun erstmals die Korrelation von Wasserhärte und der Hautkrankheit bei drei Monate alten Säuglingen untersucht – einem Alter, in dem sich etwa jeder zweite Krankheitsfall ausbildet. Zusätzlich wurde der Kalk- und Chlorgehalt des Leitungswassers bei den Wasserversorgern angefragt. Anhand von Postleitzahlen wurden die ermittelten Werte eingeordnet.

24% aller Kinder entwickelten eine Neurodermitis. Dabei zeigte sich ein klarer Bezug zur Wasserhärte. In Regionen mit weichem und chlorarmen Wasser waren nur knapp 19% der Kinder betroffen, in Gebieten mit harten Wasser (unabhängig vom Chlorgehalt) fast 28%. Unklar ist, ob Kalk einen direkten Einfluss auf die Barrierefunktion der Haut hat, oder ob er indirekt über eine Alkalisierung des Wasser-ph-Werts wirkt. Die Forscher wollen als nächstes untersuchen, welchen Einfluss die konsequente Verwendung eines Wasserhärters ab der Geburt bei Hochrisikokindern hat.

HautinForm 3/2016

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Neurodermitis betrifft nicht nur die Haut

Inzwischen ist bekannt, dass viele Hauterkrankungen einen Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System haben. Dazu zählt vor allem die Schuppenflechte, bei der häufiger Herzinfarkte und Fettstoffwechselstörungen auftreten können. Eine neue Studie zeigt nun auf, dass auch Neurodermitiker ein höheres Risiko für solche Erkrankungen haben. Ein Atopisches Ekzem war der Untersuchung zufolge häufiger mit Diabetes, Bluthochdruck und erhöhten Cholesterinwerten verbunden als in der Normalbevölkerung. Leider wurde auch dargestellt, dass Neurodermitiker oftmals ungesund leben. Sie waren Bewegungsmuffel, genossen mehr Alkohol und rauchten auch mehr Zigaretten. Diese Lebensweise verschlechtert nicht nur die oben genanten Erkrankungen, sondern verschlechtert auch wiederum das Hautbild.

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