Der monoklonale Antikörper Dupilumab zeigt bei Patienten mit atopischer Dermatitis sehr gute klinische Effekte. Laut der Autoren einer neuen Übersichtsstudie hat die Substanz sogar „das Potenzial zur Wunderwaffe“. Ist das gerechtfertigt?
In einer 2016 im Fachblatt Lancet veröffentlichten randomisiert kontrollierten Studie führte die subkutane Injektion von 300mg Dupilumab pro Woche bei 83% der Patienten zu einer Reduktion des Eczema Area and Severity Index (EASI) um mehr als 50%. In der Verumgruppe veränderte sich der Score damit signifikant positiv im Vergleich zu Placebo. Eingeschlossen waren ausschließlich Patienten mit atopischer Dermatitis, bei denen die Topische Therapie nicht wirksam genug gewesen war.
Besonders effektiv scheint die Kombinationstherapie aus Dupilumab und topischen Kortikosteroiden zu sein. Diese war den jeweiligen Monotherapien in einer 2014 publizierten Studie des New England Journal of Medicine überlegen. Unter der Kombinationstherapie erreichten 100% der Patienten eine Verbesserung des EASI-Scores um mehr als 50% – unter der Glukortikoid-Monotherapie waren es nur halb so viele. Die Phase-III_Studie LIBERTY AD CHRONOS sei im Jahr 2017 zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen und man ergänzte, dass auch die Lebensqualität durch die Kombinationstherapie signifikant stieg. Die schnelle klinische Verbesserung lässt sich auch auf genetischer Ebene nachvollziehen: In einer Transkriptionsanalyse reduzierte Dupilumab die Expression von Genen, die an der Pathogenese der atopischen Dermatitis beteiligt sind, um 65%.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Dupilumab zählten Kopfschmerzen und Reaktionen an der Injektionsstelle. „Die bisherigen Daten legen jedoch nahe, dass die hohe Wirksamkeit einer Dupilumab-Behandlung deren Nachteile durch potenzielle Nebenwirkungen überwiegt“, so die Autoren der Übersichtsstudie.
Arzt Depesche Dermatologie