Home > Wussten Sie ...? > Krebsrisiko und das „Rote-Haare-Gen“
Krebsrisiko und das „Rote-Haare-Gen“
17. Oktober 2016

Schon länger ist bekannt, dass Rothaarige, die in der Regel gleichzeitig auch sehr hellhäutig sind, ein erhöhtes Risiko haben, an Hautkrebs zu erkranken. Wissenschaftler haben nun erstmals das Ausmaß dieses Risikos ermittelt.

Das Gen MC1R ist indirekt für die Produktion des Pigments Melanin verantwortlich. Es gibt zwei Melanine: Eumelanin, das für braune und schwarze Haare verantwortlich ist und vor UV-Strahlung schützt sowie Phäomelanin, dass in rotem Haar dominiert und keine schützende Wirkung hat. Eine übermäßige Phäomelanin-Produktion wird durch eine Mutation im MC1R-Gen verursacht, Rothaarige haben zwei Kopien dieser Variante.

Britische Genetiker haben die DNA-Sequenzen von über 400 Hautkrebspatienten untersucht. Bei Menschen mit der „Rote-Haare-Variante“ des MC1R-Gens waren sonnenverursachte Mutationen  ihres Hautkrebses um 42% erhöht. Dieses Ausmaß entspricht der Menge von 21 Jahren zusätzlicher Sonneneinstrahlung im Vergleich zu Menschen ohne diese Genvariante.

Bei der Auswertung stellte sich heraus, das nicht nur Rothaarige dieses Risiko in sich tragen. Auch Dunkelhaarige, die nur eine Kopie der Variante in sich tragen, hatten eine viel höhere Rate an Tumormutationen als die Normalbevölkerung. Diese Erkenntnisse sollen in Zukunft dazu beitragen, Menschen mit hohem Hautkrebsrisiko frühzeitig zu identifizieren.

HautinForm 3/2016