Nach Schätzungen von WHO und Weltarbeitsorga-nisation (ILO) ist UV-Strahlung am Arbeitsplatz für ca. jeden dritten Todesfall durch nicht melanozy-tären Hautkrebs verantwortlich. Von 2000 bis 2019 haben sich die durch UV-Licht verursachten Haut-krebsfälle mit Todesfolge nahezu verdoppelt. Dennoch wird im Vergleich zu anderen Berufsrisiken die klimawandelbedingt steigende UV-Belastung von Außenbeschäftigten immer noch zu wenig be-achtet. Diagnostiziert wird der Hautkrebs zudem oft erst im Ruhestand, wenn die berufliche Kosten-übernahme nicht mehr greift – 98 % der Kosten tragen daher die Betroffenen selbst. Die direkte und indirekte finanzielle Belastung durch Hautkrebs in Europa beläuft sich auf konservativ geschätzte
5,6 Milliarden Euro jährlich. Auf der 4. Tagung des Multi-Stakeholder Summit on Occupational Skin Cancer unter dem Motto „The Sleeping Giant“ scheint jetzt der Weg frei für eine globale Strategie:
Der einzige nachhaltige Weg sei Prävention, betonte Organisator Prof. Dr. med. Swen Malte John (Osna-brück). Neben individuellen Schutzmaßnahmen seien hier auch strukturelle Maßnahmen wie angepasste Arbeitszeiten, Präventivuntersuchungen oder Schulungen nötig. Dass dies funktioniert zeigt das Erfolgsmodell in Australien. Auch in der EU wird Hautkrebs als Berufskrankheit zunehmend anerkannt. Ein internationales Netzwerk soll nun den Arbeitsschutz UV-Exponierter optimieren.
Pressemitteilung der Universität Osnabrück, 24.03.2025
Berufs-Krankheit Hautkrebs
27. November 2025