Sie wollen wissen, ob Sie an Haarausfall leiden?
Haben Sie den Eindruck, Sie finden täglich immer mehr Haare im Waschbecken, in der Bürste oder auf Ihrer Lieblingsjacke? Machen Sie den Selbst-Check mit diesen zwei einfachen Tests:
Der Haarsammeltest
Der Haarausfall kann durch Zählen der ausgefallenen Haare abgeschätzt werden. Dazu werden die ausgefallenen Haare über einen Zeitraum von sieben Tagen auf dem Kopfkissen, in der Haarbürste oder nach dem Haarewaschen im Abflusssieb des Waschbeckens gezählt und dokumentiert. (Ein Haarkalender kann hilfreich sein. Außerdem ist es sinnvoll, den Test mehrfach innerhalb eines Jahres durchzuführen.) Befinden sich auf dem Kopfkissen, in der Haarbürste oder im Abflusssieb pro Tag mehr als 100 Haare, so kann dies Anzeichen für krankhaften Haarausfall sein. Mögliche Ursachen sollten nun von einem Hautarzt abgeklärt werden.
Der Zupftest
Der Zupftest wird an verschiedenen Stellen des Kopfes durchgeführt. Mit Daumen und Zeigefinger werden kleine Büschel von ca. 60 Haaren gegriffen, und es wird sanft daran gezogen. Können die Haare leicht und schmerzlos herausgezogen werden, liegt möglicherweise krankhafter Haarausfall vor.
Diagnose Haarausfall?
Ein Arztbesuch bringt Klarheit, wenn Sie noch unsicher sind.
Ein Arzt kann Ihnen sagen, ob Sie unter hormonell erblich bedingtem Haarausfall leiden oder ob eventuell andere Gründe vorliegen. Diese drei Diagnosemethoden sind üblich:
Blutanalyse
Eine Blutanalyse dient dazu, bestimmte Erkrankungen, die dem Haarausfall zugrunde liegen können, festzustellen. So können z.B. abweichende Hormonkonzentrationen im Blut Ursache für den Haarausfall ein. Auch die Eisenwerte im Blut sollten überprüft werden, da eine ausreichende Eisenversorgung wichtig für gesundes Haarwachstum ist.
Trichogramm
Bei der androgenetischen Alopezie befinden sich weniger Haare in der Wachstumsphase als bei Personen mit gesundem Haarwachstum. Mit Hilfe des Trichogramms erhält der Arzt Informationen über den Zustand der Haarwurzeln und darüber, in welcher Phase sich das Haar befindet. Dazu zupft er ein Büschel (mindestens 60) Haare aus einem sich lichtenden Kopfbereich und untersucht die Haarwurzeln mikroskopisch. Ein prozentual erniedrigter Anteil an Haaren in der Wachstumsphase kann ein Anzeichen für krankhaften Haarausfall sein. Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erzielen, dürfen die Haare ein paar Tage vor Durchführung des Trichogramms nicht gewaschen werden. Auch ein übermäßiges Styling und damit Überbeanspruchung der Haare kann das Ergebnis des Trichogramms verfälschen.
Trichoscan
Der TrichoScan ist ein computergestütztes Verfahren zur Bestimmung einzelner Haarparameter. Es bietet die Möglichkeit alle wesentlichen Parameter des Haarwachstums (z.B. das Verhältnis der nachwachsenden zu den ruhenden Haaren oder auch die Haaranzahl) automatisch zu bestimmen. Zunächst wird ein Kopfhautareal von ca. zwei Quadratzentimetern rasiert. Anschließend wird dieses Areal fotografiert und meist mit einer Tätowierung zur Wiedererkennung markiert- Nach drei Tagen wird dieselbe Stelle erneut fotografiert. Die TrichoScan-Software berechnet anschließend automatisch die Haaranzahl, das Verhältnis der wachsenden Haare zu den ausfallenden (wissenschaftlich: Anagen-Telogenrate) und daraus die Haarwachstumsrate. Mit Hilfe dieser Methode können die Auswirkungen von Therapien zur Behandlung des Haarausfalls bewertet werden.
Wo bekomme ich professionelle Hilfe?
Antworten finden beim Arzt oder Apotheker Ihres Vertrauens.
Hautärzte, die sich auf die Behandlung von Kopfhauterkrankungen und Haarausfall spezialisiert haben, sind eine gute Anlaufstelle für Betroffene. Erste Fragen rund um das Thema Haarausfall beantwortet Ihnen sicher auch Ihr Apotheker gerne. Eine gute Vorbereitung erleichtert dem Arzt / der Ärztin die Diagnose. Wenn möglich, machen Sie vor ihrem Arztbesuch zuhause einen Haarsammeltest.