Dass nach einer Stammzellentransplantation, zum Beispiel bei Leukämie, bei Empfängern eine Allergie auftritt, die zuvor nur beim Spender bekannt war, wurde schon mehrfach beschrieben. Allergologen aus München haben nun den Beweis erbracht, dass dieser „Allergietransfer“ tatsächlich stattfindet.
Hierzu untersuchten sie den Fall eines 46-jährigen Mannes, der aufgrund einer akuten lymphatischen Leukämie vor 20 Jahren eine Stammzellenspende von seiner kiwiallergischen Schwester erhalten hatte. Drei Wochen später hatte er erstmals allergische Symptome nach dem Verzehr einer Kiwi bemerkt. Die Forscher wiesen zunächst bei beiden Geschwistern nach, dass sie tatsächlich gegen Kiwi sensibilisiert waren. Anschließend untersuchten sie mit molekularbiologischen Methoden die für die allergische Reaktion verantwortlichen Immunzellen von Spenderin und Empfänger. Bei beiden war der Test zweimal für das X-Chromosom positiv und nicht für das Y-Chromosom – die Immunzellen des Mannes mussten daher von der Schwester stammen.
Kiwi-Allergie nach Stammzellenspende
16. Juni 2016